Franz Beydi Denkmal (48.601625, 15.168222)

Franz Beydi Denkmal

 
 

Im Stadtpark, das ist der kleine dreieckige Park am Zusammenfluss von Zwettl und Kamp, unterhalb der Gerungser- und Ottenschlägerstraße, steht das Franz Beydi Denkmal.


Auf einem zwei Meter hohen Granitrestling, mit einer eigenwilligen natürlichen Zeichnung am unteren Rand, sieht man eine Bronzeplakette des Jubilars und eine Gedenktafel mit folgender Inschrift: „DEM VERDIENTEN EHRENCHORMEISTER KOMMERZIALRAT FRANZ BEYDI VOM MÄNNER-GESANGS-VEREIN ZWETTL“.

Das Denkmal wurde anlässlich der Vollendung des 80.Lebensjahres von Altbürgermeister (1907-1923), Ehrenbürger und Ehrenchormeister des Männergesangsvereins Zwettl Kommerzialrat Franz Beydi am 3.Oktober 1936 im von ihm geschaffenen Stadtpark enthüllt. Er war an allen um die Jahrhundertwende geschaffenen Großprojekten wie Wasserleitung, Elektrizitätswerk und Lokalbahn maßgeblich beteiligt.

Franz Beydi Denkmal
Franz Beydi Denkmal


Die Errichtung des Gedenksteines war nicht unumstritten. So musste aus politischen Gründen der Männergesangsverein vorgeschoben werden, da es die Wiener Stellen nicht geduldet hätten, einen als „braun“ angesehenen Expolitiker von einer öffentlichen Stelle aus groß zu ehren. Die Zwettler selber waren sich meist einiger als die Politiker auf höherer Ebene. Die „Land-Zeitung“ vom 7.Oktober 1936 schreibt dazu: „Der Bürgermeister, Herr Hermann Feucht, rühmte in seiner Rede die zahllosen Verdienste des Altbürgermeisters Kom.Rat Franz Beydi um die Stadt Zwettl und bezeichnete ihn als Vorbild eines Stadtoberhauptes. Namens der Stadtgemeinde Zwettl nahm schließlich Bürgermeister Hermann Feucht das Denkmal selbst in die Obhut der Gemeinde.“

Franz Beydi Denkmal

Nur vier Monate später stirbt Franz Beydi am 6.Jänner 1937 im 81.Lebensjahr. Eine riesige Menschenmenge nahm am Begräbnis teil, und Männer aus allen politischen Lagern sprachen an seinem Grabe, wie Abt Prälat Bertrand Koppensteiner, der auch die Einsegnung vornahm, Bürgermeister Hermann Feucht, Pater Werner Deibl, Hauptschullehrer Josef Pexider und Edmund Schuh.

Links ein Porträt von Franz Beydi, um 1905 (Stadtarchiv Zwettl, Sign. BA 02/6/43)

Am selben Tag fand auch das Begräbnis einer im Krankenhaus Zwettl verstorbenen Zigeunerin statt. Ein Gerücht machte die Runde, dass es für die tote Pferdehändlersgattin ein ganz großes Zigeunerbegräbnis geben werde. Aus diesem Grunde kamen auch von weither die neugierigen Adabeis. Beim Krankenhaus hatte sich eine mehrtausendköpfige Menschenmenge angesammelt, die sich ein Sensationsschauspiel erwartete, aber enttäuscht wurde, da sie ein ganz normales Begräbnis nach katholischem Ritus sah.

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Gruppenfoto Feuerwehr Zwettl mit Hauptmann Beydi (1900-1907)



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