Am Ortsende von Arbesbach Richtung Pretrobruck steht neben dem Haus Arbesbach Nr.107 ein Eisenkreuz auf einem natürlichen Felsen.
Das schmiedeeiserne Kreuz mit halbrundem Blechdach trägt eine Laterne und ein Kruzifix. Nach hinten ist das Kreuz zusätzlich mit einer gebogenen Eisenstange fixiert.
Jahreszahlen und sonstige Hinweise sind nicht vorhanden.
Das Kreuz wird im Zuge eines Garagenbaues, Richtung Osten versetzt. Dieses Eisenkreuz wird auch Zwettler Kreuz genannt, weil es damals auf dem Grundstück der Familie Zwettler (Bäckerei) stand.
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Das Bäuerlein und der schwarze Hund
Frieda Mauritz – WALDVIERTLER G’SCHICHTEN (1982)
An der Straße von Arbesbach nach Rappottenstein, gleich nach der großen Kurve um das Haus Nr. 23, wo die Bärnau ziemlich nahe an die Straße herantritt, stand einst zwischen dem Hause Nr. 112 und der großen Garage, das „Zwettler Kreuz“. Auf einem großen Stein, an dem jeder Wanderer und Fuhrmann vorbei musste, wurde es einst errichtet. (Als die Garage gebaut wurde, versetzte man es weiter nach vorne, links von der Straße, an den Berg.)
Wieso es dazu kam, soll nun erzählt werden.
Wer früher hier an der Bärnau vorbeikam, konnte, wenn es schon Abend oder Nacht war, vom Walde her ein eigenartiges Knacken und Sausen hören. Als ob jemand Bäume fälle oder Aste bräche. Noch dazu bewegten sich die Bäume, als wenn ein starker Wind ginge. War es wirklich nur der Wind? Oder waren noch Holzhauer bei der Arbeit? Um diese Zeit? Kaum. So war es für jeden, der hier bei Finsternis vorbei musste, unheimlich.
Da geschah es einmal, dass ein Bauer aus Brunn, länger als üblich in Arbesbach in einem Wirtshaus saß und erst in der Finsternis nach Hause aufbrach.
Die Nacht war ruhig und hell. Doch als er in die Nähe der beschriebenen Stelle am Walde kam, hob sich auf einmal ein furchtbarer Sturm, der die Bäume krachend hin- und herbewegte und aus dem Walde kam ein schwarzes Ungetüm auf den erschrockenen Mann zu. Der erkannte in ihm einen großen schwarzzottigen Hund, mit glühenden Augen. Dem Bauern war unheimlich und er wollte, ohne das Tier zu betrachten, schneller seines Weges gehen. Doch der Hund fletschte knurrend die Zähne und verstellte dem erschrockenen Manne den Weg. Wie er sich auch bemühte an ihm vorbeizukommen, es gelang ihm nicht. Machte er nur einen Schritt nach vorne, drohte ihn der Hund anzuspringen. Da kehrte der zu Tode erschrockene Mann rasch um und lief zurück nach Arbesbach. Der Bäcker, der schon Licht hatte, ließ ihn nach längerem Klopfen ein und nachdem das Bäuerlein sein grausiges Erlebnis
beide, nachdem sie im Orte und dessen Umgebung keinen schwarzen Hund in dieser geschilderten Größe kannten, dass es der Teufel war.
Der Bäcker behielt den Mann bis zum Morgengrauen, erst dann wanderte dieser ungehindert heimwärts.
Weil der fürchterliche Hund noch öfter an dieser Stelle gesehen wurde und auch anderen Leuten den Weg versperrte, ließ der Bäcker (Zwettler), dem der Grund beim Walde an der Straße gehörte, ein eisernes Kreuz, das sogenannte „Zwettler Kreuz“, setzen.
Von da an wurde das unheimliche Tier nie mehr gesehen.