Die Evangelische Kirche (48.608083, 15.164056)

Die Evangelische Kirche

Denkmalschutz

 
 

Die Auferstehungskirche ist die evangelische Kirche der Stadt Zwettl in Niederösterreich. Als Filialkirche der Pfarrgemeinde Horn-Zwettl in der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich gehört sie zur Evangelischen Superintendentur Niederösterreich.

Die Kirche steht unter Denkmalschutz.


Die früher auch als Schönerer-Gedächtniskirche bezeichnete Zwettler Auferstehungskirche wird vom Gutsherrn auf Schloss Rosenau Georg von Schönerer gestiftet. Die Kirche wird im Jahre 1903 erbaut und am Ostermontag des Jahres 1904 geweiht.

Der im Heimatschutzstil errichtete Kirchenbau ist in schlichten Formen als einfache Saalkirche mit eingezogener fünfseitiger Apsis und vorgestelltem Westturm mit Spitzhelm gestaltet. Sein Innenraum ist zweijochig über Gurtbögen kreuzgratgewölbt. Die Apsis ist kreuzrippengewölbt.

Die Evangelische Kirche
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Der Kirchenraum erhielt 1992 eine von Helga Jurenitsch gestaltete Einrichtung.

Die Bronze-Figur des Auferstandenen Christus stammt von Josef Elter aus Bad Traunstein.


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Die Verglasung der in der Glasmalerei-Werkstätte Schlierbach ausgeführten Glasfenster entwirft die Zwettler Künstlerin Linde Waber.


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Seit ihrer Weihe am Ostermontag 1904 wechselt die evangelische Kirche in Zwettl vier Mal den Namen. Der Grund liegt bei der Gesinnung ihres Errichters Georg von Schönerer, Gutsherr von Schloss Rosenau. Er ist ein deutsch-nationaler Politiker und Begründer der Los-von-Rom-Bewegung um 1900.

Als „Los von Rom“-Kirche errichtet, wird sie irgendwann in den 1930er-Jahren als „Schönerer-Gedächtniskirche“ benannt. Pfarrerin Birgit Schiller: „Da merkt man schon die damalige politische Strömung.“ Später, in den 1980er-Jahren, habe man dann die Kirche einfach „Evangelische Kirche in Zwettl“ genannt.

Zu ihrem 100. Geburtstag am Ostermontag 2004 bekommt sie dann den Namen „Auferstehungskirche“.

„Der Name wurde deshalb gewählt, weil sie zum einen an einem Ostermontag geweiht wurde, zum anderen haben wir in der Kirche eine Skulptur von Josef Elter, einst Pfarrer in Bad Traunstein. Diese Figur zeigt eindeutig einen Auferstehungs-Christus“, so Schiller zu den Hintergründen.

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Heute irritiert noch immer ein Zitat, das damals an der Fassade angebracht wurde: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts in der Welt.“

„Das Zitat geht so weiter: Und diese Gottesfurcht ist es, die uns den Frieden lieben und pflegen lässt“, so Pfarrerin Birgit Schiller.

Der Spruch stammt aus der Reichstagsrede Schönerers vom 6.2.1888.

„Schönerers Absicht war nicht die Gläubigen zu unterstützen, sondern er wollte ein politisches Zeichen setzen“, erklärt Pfarrerin Birgit Schiller. „Er war deutsch-national und damit auch in gewisser Weise ein Vorläufer des Nationalsozialismus. Uns ist diese Geschichte bewusst – heute steht die Kirche unter einem anderen Zeichen.“

Da die Auferstehungskirche unter Denkmalschutz steht, darf dieser Spruch an der Turmtafel nicht entfernt werden. Auch darf der zweite Teil des Zitates aus Gründen des Denkmalschutzes nicht am Gebäude angebracht werden.

„Jetzt überlegen wir, wie wir die Geschichte kurz und klar auf einer Tafel am Grundstück anbringen können“, erzählt sie ihre Idee zur Vereinbarkeit mit dem Denkmalschutz.

Im Jahre 2023 wird der Kirchturm saniert und der Eingangsbereich bekommt ein Vordach Die Arbeiten dauern bis Weihnachten und kosten 14.500 Euro.

Am Ostermontag, 1. April 2024 wird ihr 120-jähriges Bestehen in großem Rahmen gefeiert.


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