Zwischen Stadtpfarrkirche und Promenade steht das Wilhelm Szabo Denkmal.
Der Künstler Prof. Willi Engelmayer (*05.04.1929 Mauthausen, +05.06.2013 Schweiggers) schuf dieses Denkmal 2001 zum 100. Geburtstag. Die Figur Szabos ist aus einem Waldviertler Granitrestling herausgearbeitet. Rechts davon steht: „WILHELM SZABO LYRIKER 1901-1986“ und auf der Rückseite: „ZUM 100.GEB.TG. IN VEREHRUNG STADTGEMEINDE WEITRA UND FREUNDE 28.SEPT. 2001“.
Wilhelm Szabo am 30. August 1901 in Wien geboren, wächst in Lichtenau in der Nähe von Krems bei einer Ziehmutter in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 14 Jahren geht er nach Wien, zuerst als Kellnerlehrling, später als Tischlerlehrling. Während des Ersten Weltkriegs besucht Szabo die Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten, anschließend arbeitet er als Volksschullehrer im Waldviertel. Während der NS-Zeit aus dem Schuldienst entlassen, muss er sich als Holzfäller und Organist durchschlagen. Während des Krieges gibt ihm das Stift Zwettl Quartier, einige Zeit verbrachte er auch als Verlagslektor in München. Erst nach dem Krieg kann er sich wieder seiner literarischen Tätigkeit widmen. In den Jahren 1945 bis 1966 lebt Szabo in Weitra im Castellihaus gegenüber der Stadtpfarrkirche. Nach seiner Pensionierung wohnt Szabo von 1966 bis zu seinem Tod am 14. Juni 1986 in Wien-Döbling. Am 20. Juni 1986 wird er in einem ehrenhalber gewidmeten Grab der Gemeinde Wien, im sogenannten Ehrenhain der Gruppe 40, Nummer 130 beigesetzt, desgleichen seine Gattin Valerie Lorenz-Szabo im Jahr 1996.
Wilhelm Szabo schreibt ungewöhnliche Texte für seine Zeit: Während andere von Heimat schwärmen und die heile Welt des Landes und der Natur verherrlichen, war für ihn seine ländliche Heimat fremd und unheil. Der Fremdling wird hier in seiner Entwurzeltheit gezeichnet. Er ist deshalb auch einer der wenigen Dichter, die von Anfang an der Ideologie des Nationalsozialismus kritisch gegenüberstehen. Das literarische Werk wird 1954 mit dem Trakl-Preis und 1961 mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.
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