Kreuzigungsgruppe (48.600406, 15.165725)

Kreuzigungsgruppe

 
 

Die Kreuzwegandachten entstanden aus den im Mittelalter beliebten und besonders von den Franziskanern geförderten „geistlichen Wallfahrten“, bei denen in Nachahmung des Pilgerbrauches in Jerusalem der Kreuzweg Jesu Christi vom Hause des Pilatus bis Golgotha zurückgelegt und in Gebeten vor vierzehn Stationen des Leidensweges des Herrn gedacht wird.

Der Zwettler Kreuzweg führt vom Platz bei der Hamböckbrücke hinauf zur Propstei.

Gegenüber der zwölften Station des Kreuzweges steht die aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende markante Sandsteingruppe der Kreuzigung Jesu Christi.


Zwischen den Statuen von Maria und Johannes steht der Gekreuzigte. Maria Magdalena umklammert weinend den Schaft des Kreuzes, außen befindet sich jeweils einer der beiden Schächer.

Im August 2003 wurde die Kreuzigungsgruppe während eines Sturmes durch einen umstürzenden Baum schwer beschädigt. Die Sparkasse Waldviertel-Mitte Privatstiftung als Grundeigentümer ließ daraufhin die Figurengruppe durch den Kremser Steinmetz und Bildhauer Sebastian-Jan Bunia restaurieren.

Seit 15. Mai 2006 können sich Spaziergänger im Bereich der Zwettler Propstei wieder am Anblick der restaurierten Kreuzigungsgruppe erfreuen.

Die nach einem Unwetter im August 2003 schwer beschädigte Figurengruppe wurde auf Initiative der Sparkasse Waldviertel-Mitte Privatstiftung mit einem Kostenaufwand von ca. 40.000,- Euro restauriert.

Die Stadtgemeinde beschloss 2008, die gesamte Stiegenanlage im Rahmen der Stadterneuerungsaktion sanieren zu lassen und neu zu gestalten. Am Karfreitag 2009 wurde der neue Aufgang zur Propsteikirche feierlich eröffnet.

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Aus den Zwettler Ratsprotokollen:

Protocoll
Aufgenommen in dem Gemeindehause der landesfürstlichen Stadt Zwettl über die
Beschlußfassungen der Gemeinderepräsentanz in der Plenarversammlung am 7. März 1861
in Beisein der gefertigten, unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Johann Wimmer.

So wie den Herrn Ausschüssen bereits bekannt sein dürfte, habe ich über Anregung unseres
hocherwürdigen Herrn Dechant bereits Anstrengungen gemacht, zur Restaurierung des hiesigen Kreuzwegs Beiträge zu Stande zu bringen, nachdem, sowie bekannt, der Weg dahin in äußert schlechten Zustande sich befindet, die Stationen im hohen grade baufällig und die Bilder von dem Zahne der Zeit arg mitgenommen sind; ja selbst die aus Stein gemeißelten Statuen des Öhlberges zeigen von einer Verwahrlosung, die uns als gläubigen Christen aber nicht zur besonderen Ehre gereicht. Ich glaube demnach, es stünde uns nicht übel an, auch in dieser Richtung etwas zu thun und habe zu diesem Ende einen Kostenüberschlag anfertigen lassen, den ich hiemit zur Kenntniß bringe. Nach meiner unmaßgeblichen Ansicht dürfte der Gesammtbetrag in Sammlungswege aufgebracht werden und glaube zu diesem Ende antragen zu sollen, daß vier aus unserer Mitte sich der Aufgabe unterziehen, in der heurigen Charwoche eine Sammlung von Haus zu Haus vorzunehmen. Und falls sich noch ein Abgang, der aber keineswegs von Belange sein dürfte, ergeben sollte, den selben aus der Kammeramtskassa zu deken.

Der gestellte Antrag wird genehmiget und wollen die Herrn Ausschüße, welche der Herr Bürgermeister hiezu designiert, die Sammlung, wie gesagt, vornehmen. Auch wird der allenfalsige Abgang aus der Kammeramtskasse bewilliget und der Gemeindevorstand zur Veranlaß(ung) des erforderlichen ermächtiget, in Einverständniße mit dem hochw(ürdigen) Herr Dechant.

Protocoll
Aufgenommen in dem Gemeindehause der landesfüstlichen Stadt Zwettl über die
Beschlußfassungen der Gemeinderepräsentanz in der Plenarversammlung am 11. April 1861 im Beisein der Gezeichneten.

In der Ansehung der in der letzten Sitzung beschlossenen Renovierung des hiesigen Kreuzweges bin ich in der Lage mittheilen zu können, daß bei der in der Charwoche vorgenommenen Sammlung – ausser den vom hochwürdigen Herr Dechant zugesicherten 1000 fl. – 257 fl. 79xr. eingegangen sind. Aus diesem Betrage nun wird beabsichtiget die sämtlichen Bilder der 11 Stationen neu malen, die 3 Kreuze, dann das Mauerwerk der sämtlichen Stationen renoviren und die 2.te Station zur Beseitigung des dermaligen Unrathswinkels weiter abwärts, an der Grenze des Kaffehausgartens, in den Garten des Herr Hambek zu versetzen. Wozu derselbe bereits seine Zustimmung ertheilt hat, ohne irgend eine Entschädigung für den hiezu verwendeten Gartengrund anzusprechen. Das Malen der Bilder wurde einem in Krems lebenden akademischen Maler namens Theordor Höfl um den Betrag von 14 fl. p(er) Stück und die Renovirung der 3 Kreuze dem hiesigen Staffirer Josef Molo Ganga um 75 fl. übertragen. Die weiteren Arbeiten, als da sind: das Versetzen der 2. Station und das Ausbessern der übrigen, sollen nach dem Tage gezahlt werden, falls die Herrn Ausschüße mit dieser Verfügung einverstanden sind.
Wird genehmigend zur Kenntniß genommen.

Protocoll
Aufgenommen in dem Gemeindehause der l(andes)f(ürstlichen) Stadt Zwettl über die
Beschlußfassungen der Gemeinderepraesentanz in der Plenarsitzung am 7. März 1868.

Ingleichen wollen die Herrn Ausschüsse die Zustimmung abgeben zur Anpflanzung von Lindenbäumen neben unseren Kreuzwege und zw(ar) von unten bis oben wozu die Probsteiverwaltung bereits die Zustimmung abgegeben hat.

Protocoll
Aufgenommen in dem Gemeindehause der l(andes)f(ürstlichen) Stadt Zwettl über die
Beschlußfassungen der Gemeinderepraesentanz in der Plenarversammlung am 22 April 1868.

Dem letzten Ausschußbeschluße gemäß wurden an beiden Seiten des Kreuzweges Bäume gepflanzt und hat der dortige Grundbesitzer Herr Paul Eberl auch das Setzen von Bäumen auf seinem Grunde gestattet und die Erklärung abgegeben, daß er sich für sich und seine Besitznachfolger verpflichtet diese Bäume als Gemeindeeigenthum anzuerkennen, sie unbeirrt zu belassen und im Falle, daß einer oder der andere zu Grunde ginge, das Setzen neuerlicher Bäume zu gestatten, was hiemit der verehrlichen Repraesentanz zur Kenntniß gebracht wird. Zur Kenntniß



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● Naturfreundeweg 2 Zwettl-Gschwendtmühle


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