Die Kapelle von Dietmanns steht mittig an der Grundgrenze zweier Häuser. Es ist ein schlichter Bau mit eingezogenem dreiseitigem Schluss. Über dem Eingang erhebt sich der Turm als Dachreiter mit Spitzhelm.
Im Jahre 1890 wird eine Glocke von einem unbekannten Herrschaftsgut der Ortschaft Dietmanns gespendet und auf einer Wiese mithilfe eines Dreibeins aufgestellt. 1893 bauen die Bewohner an dieser Stelle eine Kapelle, die am 15. August 1893 feierlich von Pfarrer Josef Kerschbaum eingeweiht wird. Diese Glocke wird im 1. Weltkrieg zu Munition eingeschmolzen.
Am 9. Mai 1921 wird eine neue Glocke eingeweiht. Da weiß noch niemand, dass diese Glocke nur 21 Jahre ihren Dienst machen darf. In den Kriegswirren des 2. Weltkrieges ereilt sie 1942 das gleiche Schicksal wie ihre Vorgängerin und sie wird ebenfalls eingeschmolzen.
Am 30. Mai 1946 wird die heutige Glocke feierlich geweiht, finanziert von 20 kg gesammelten Schweineschmalz.
Durch großzügige Spendengelder von Firmen, der Gemeinde und der Bevölkerung, sowie durch zahlreiche ehrenamtliche Stunden der Bewohner kann 1995 eine große Renovierung der Ortskapelle durchgeführt werden. Dabei werden der Turm, das Dach und die Fassade saniert. Der Innenraum wird neu ausgemalt. Außerdem wird ein elektrisches Läutwerk angeschafft.
2008 wird der morsche Holzboden durch Fliesen ersetzt.
Die letzte große Renovierung 2019-2021 kann großteils durch die Dorfgemeinschaft Dietmanns-Pfaffings finanziert werden. Im Zuge dessen werden in rund 550 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden Tür und Fenster getauscht, Risse im Mauerwerk beseitigt und die Fassade erneuert. Die gesamte Kapelle wird innen neu ausgemalt, der Altar renoviert und teilweise erneuert.
Das Zentrum der Kapelle bildet der Altar mit einer aus Holz geschnitzten Statue der Mutter Gottes. Sie wird flankiert vom Heiligen Herz Jesu und dem Heiligen Florian.
Eine weitere Besonderheit der Kapelle ist die Eingangstür. Das 3-teilige Schmelzglas der Tür wird nach einem Entwurf der Waldviertler Künstlerin Renate Amon im Stift Schlierbach angefertigt. Darin findet man Abbildungen der Heiligen Kommunion, des Heiligen Geistes und der 12 Apostel, die aber auch gleichzeitig die Dorfgemeinschaft darstellen sollen. Für diese Dorfgemeinschaft finden in der Kapelle regelmäßig Dorfmessen und Andachten zu verschiedenen Anlässen statt.
Am 13. Mai 2023 wird die neu renovierte Kapelle von Pater Andreas (Diakon Wolfgang Tüchler) feierlich gesegnet. Die normalerweise für ca. 50 Personen ausgelegte Kapelle platzt dabei aus allen Nähten.
Der Ort Dietmanns wird 1371 zum ersten Mal schriftlich als Dietmars erwähnt.
Im Jahre 1822 wird der Ort als Dorf mit 10 Häusern genannt, das nach Traunstein eingepfarrt ist, wohin auch die Kinder eingeschult werden. Die Herrschaft Ottenschlag besitzt die Ortsobrigkeit, übt die Landgerichtsbarkeit aus und besorgt die Konskription. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehören den Herrschaften Ottenschlag und Ottenstein.
Nach der Entstehung der Ortsgemeinden 1850 ist der Ort ein Teil der Gemeinde Spielberg.
Die Betkapelle im Ort wird 1893 geweiht.
Mit 1. Jänner 1968 wird Dietmanns ein Teil der Großgemeinde Traunstein.
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