Die biedermeierliche Wegkapelle aus Holz steht am Rande des Fahrweges vom Ort Rastenberg zum Schloss.
Die Kapelle ist mittels Holzträgern und einer außenseitigen Holzschalung errichtet. Das Dach ist mit Holzschindeln gedeckt, der Turm mit einem Kardinalskreuz gekrönt. Der einfache Altar ist mit einem Marienbild, einer Muttergottesstatue und Blumen geschmückt. Links vom Altar hängt ein Christusbild, rechts ein Madonnenbild.
Über die Entstehung der Holzkapelle gibt es leider keine Unterlagen.
Die Dorfglocke, die im Jahre 1757 von Ferdinand Vötterlechner gegossen wird, muss im 1. Weltkrieg abgeliefert werden.
Am 2. Juni 1923 wird für die Kapelle in Rastenberg eine Stahlglocke in der Kirche Rastenfeld auf den Namen Maria geweiht und dann nach Rastenberg gebracht.
1971 wird die Kapelle grundlegend saniert, da sie schon baufällig ist.
Aus diesem Grund schreibt im Jahre 1970 Philipp Thurn-Valsassina, damaliger Besitzer der Burg Rastenberg, an das Bundesdenkmalamt: „Die kleine in Holz gebaute Dorfkapelle ist Eigentum der Dorfgemeinschaft. Die Kapelle dient der mal zum Gebetläuten und zum Totengeläut bei Sterbefällen. In ihr erfolgt auch zu Zeiten ein Gemeinschaftsgebet der Ortsbewohner.“
RESTAURIERUNG DER HOLZKAPELLE IN RASTENBERG
Die Restaurierung der kleinen Holzkappelle in Rastenberg wurde im August 2024 erfolgreich abgeschlossen. Durch die umfassenden Arbeiten an der Schindeleindeckung des Daches sowie der Unterkonstruktion konnte der bauliche Zustand des „Holzkircherls“ erheblich verbessert und somit für kommende Generationen bewahrt werden.
Ein engagiertes Team, bestehend aus Bürgermeister Gerhard Wandl, Amtsleiterin Melanie Schmid und Dkfm. Dorian Thurn, koordinierte die Planung und Umsetzung des Projektes. Finanziert wurde die Restaurierung der Wegkapelle zur Burg Rastenberg durch die Gemeinde Rastenfeld, durch Spenden der Thurn’schen Forstverwaltung und Fördergelder des Bundesdenkmalamts sowie des Landes Niederösterreich. Bürgermeister Gerhard Wandl äußerte sich erfreut: „Mit der Restaurierung der Ortskapelle Rastenberg möchten wir das historische Bewusstsein in der Gemeinde stärken und die Kapelle zukünftig wieder der Gemeinschaft zugänglich machen.“ Auch Dkfm. Dorian Thurn betonte den kulturellen Wert der Kapelle: „Die Kapelle ist ein wertvolles Beispiel für die geschichtliche Entwicklung von Rastenberg und hat damit bedeutenden kulturellen Wert für unsere Ortschaft.“ Zudem stellt die Kapelle den einzigen bekannten Holzbau einer Orts-, Dorf- und Betkapelle im Bezirk Krems-Land dar. Auch im übrigen Waldviertel sind Holzkapellen mittlerweile rar. Die Ortskapelle von Rastenberg ist somit ein authentisch überliefertes Zeugnis der religiösen, bäuerlichen Architektur des unteren Waldviertels. Damit kommt ihr bis heute eine hohe Bedeutung für die Region zu.
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