Denkmal beim Russenfriedhof (48.600682, 15.166027)

Denkmal beim Russenfriedhof

 
 

Unterhalb der Propsteikirche neben dem Kreuzweg liegt der Russenfriedhof.


Denkmal beim Russenfriedhof
Denkmal beim Russenfriedhof


Das obeliskförmige, aus Schremser Granit gemauerte Monument in der Mitte des Friedhofes wird von einem die Weltkugel beherrschenden Sowjetstern gekrönt und wird 1949 fertiggestellt.

Es trägt eine kyrillische Inschrift, die in der Übersetzung lautet: „Hier liegen die Krieger der Roten Armee begraben, die im Kampf gegen die deutschen Faschisten im Großen Vaterländischen Krieg in den Jahren 1941-45 gefallen sind.“

Im Frühjahr 1947 übergibt Major Nikolai Stepanov, der örtlicher Kommandant der Roten Armee in Zwettl, den Friedhof für die gefallenen sowjetischen Soldaten, den man kurz zuvor hier angelegt hatte, in die Obhut der Stadtgemeinde. Man rechnete damals nämlich damit, dass die Kommandantur bald aus der Bezirksstadt abgezogen werden würde. Tatsächlich war das dann aber erst 1953 der Fall.

Der Friedhof für die in Zwettl verstorbenen Soldaten der Roten Armee war 1946 über Befehl der Besatzungsmacht angelegt worden. Diese hatte dazu ein Grundstück am Propsteiberg ausersehen, das aus dem Besitz der Stadtpfarre Zwettl enteignet wurde. Die Kosten für die Anlage der Gräber und die Errichtung des Monuments hatte die Republik Österreich im Wege der Bezirkshauptmannschaft Zwettl zu tragen.

Denkmal beim Russenfriedhof
(c) Stadtgemeinde Zwettl-NÖ

Über die Übergabe des sowjetischen Friedhofes in die Obhut der Stadtgemeinde Zwettl am 1. April 1947 wurde eine Niederschrift in russischer und deutscher Sprache verfasst, der eine Liste mit den Namen der hier bestatteten Rotarmisten angeschlossen ist. Insgesamt liegen hier 48 Soldaten begraben. Sie alle kamen aber nicht während der Kampfhandlungen ums Leben. Sie starben vielmehr erst nach der Kapitulation der Wehrmacht hier im Raum Zwettl. Das Dokument wurde sowohl vom sowjetischen Stadt- und Bezirkskommandanten Nikolai Stepanov als auch vom Zwettler Bürgermeister Hermann Feucht unterfertigt und mit den jeweiligen Rundsiegeln versehen. Ein Exemplar übergab man dem Militäroberkommando der Sowjetarmee in Österreich. Der Akt zu dieser Amtshandlung befindet sich heute im Stadtarchiv Zwettl, Karton 125A, Reg.Nr. 208/1947.

In Artikel 19 des Staatsvertrages vom 15. Mai 1955 verpflichtete sich die Republik Österreich, Gräber von Soldaten und Kriegsgefangenen sowie Denkmäler der Alliierten Mächte auf seinem Staatsgebiet zu erhalten und zu pflegen.


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