Östlich der verfallenen Ortschaft Pötzles am Feldweg Richtung Thomaskirche steht ein aus Bruchsteinen und Ziegeln gemauerter Bildstock genau an der Grenze zur Katastralgemeinde Kühbach.
Der im Querschnitt quadratische Bildstock ist in der unteren Hälfte aus Bruchsteinen errichtet und wird durch ein einfaches Gesimse abgeschlossen. Der gleich breite Tabernakel mit Flachbogennische samt Giebeldach besteht aus Ziegelsteinen. Auf den Seitenflächen erkennt man je eine rechteckige, flache Nische. Der Verputz fehlt bereits zum größten Teil. Der Bildstock stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Das Denkmal wird in der Zeit zwischen 1925 und 1932 als Zeichnung festgehalten.
Aquarell, 152 x 128 mm. Bezeichnet: Bei Feldweg Pötzles Thomaskirche.
Mehr dazu unter „Kleindenkmäler im Postkartenformat“.
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Zur Geschichte des Ortes PÖTZLES
Die Ortschaft Pötzles, ein sehr wohlhabender Ort, gehörte zur Gemeinde Gerotten und zur Pfarre Stift Zwettl. Im Westen und Norden wurde das Längsangerdorf vom Gerottener Wald begrenzt. 1138, im Gründungsjahr des Klosters Zwettl, gehörte Pötzles zu den Liegenschaften, mit denen Hademar I. von Kuenring das Stift ausstattete. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts beteiligten sich Untertanen aus Pötzles mehrmals an Bauernaufständen. Nach der Zwangsentsiedelung durch das NS-Regime lebten in Pötzles und im Deckerhof Zweitsiedler. Zunächst waren es Südtiroler, die nach dem Hitler-Mussolini-Abkommen vom 23. April 1939 umgesiedelt wurden. Nach deren Heimkehr zogen nochmals Familien in Pötzles ein, darunter auch einige, die die Exekutive beschäftigten. Als das österreichische Bundesheer 1957/58 den Truppenübungsplatz übernahm, wurden die 106 Einwohner ausgesiedelt. Von den 19 Häusern, aus denen der Ort vor 1938 bestand, wurden alle bis auf die Kapelle und zwei Häuser, die heute als Militär-Unterkünfte genutzt werden, geschleift.
Ausgesiedelt ursprünglich geplant bis 1. Oktober 1939, später bis 31. Dezember 1939 verlängert (19 Häuser)