Bildstock (48.563672, 15.118920)

Bildstock

 
 

Nördlich von Uttissenbach steht ein Bildstock am Rande eines Feldweges auf einem Steilhang im dichten Gebüsch versteckt und erinnert an die Mordnacht in der 600 Meter entfernten Uttissenbachmühle. Um 1780 am 24.Dezember wurde diese Nacht für die Bewohner der Mühle zur Schreckensnacht.


Eine achteckige Granitsäule trägt eine breite Kragenplatte, auf der sich ein, mit roten Ziegeln gemauerter Tabernakel mit einer großen Nische befindet. Abgedeckt wird das Mauerwerk mit einer dreieckförmigen, dachähnlichen Deckplatte aus Granit.

An diesem verhängnisvollen Abend soll sich gemäß Überlieferung folgendes ereignet haben:

Der Müller, seine Frau, deren vier Kinder sowie der Mühlknecht und ein junger Hausbursche waren um den Abendtisch versammelt. Mit dem Auftrag, das Mühlrad abzustellen, soll nun der Müller zuerst den Burschen und dann den alten Knecht hinausgeschickt und schließlich selber Nachschau gehalten haben. Keiner von ihnen kam mehr zurück. An ihrer Stelle betrat ein schwarzverkleideter Mann die Stube und erschlug die Müllerin und drei der Kinder mit seiner blutigen Hacke. Dann brach er zielbewusst das Geldversteck der Müllersleute auf und verschwand mit der ohnehin geringen Beute, ungesehen, wie er hoffte. In seinem Blutrausch hatte er aber ganz das jüngste Kind übersehen, ein kleines Mädchen, das vor dem rasenden Ungeheuer in den Backofen geflüchtet war.
Den Entdeckern der Untat bot sich am nächsten Tag ein schreckliches Bild. Die Männer lagen erschlagen im Mühlbach, in der Stube herrschte reines Grauen. Nur aus dem Backofen tönte leises Wimmern.
Erst nach einigen Tagen war das tiefgeschockte Mädchen in der Lage, zu berichten und den Mörder zu verraten. Es war der Onkel. Der Mann, bei dem sich auch die erbeuteten Geldstücke wiederfanden, wurde nach kurzem Prozess zum Tode verurteilt und vom Henker auf einem Feld zwischen Uttissenbach und Rottenbach (Galgenberg) an den Galgen geknüpft.


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