Hinter dem Meierhof lag ursprünglich der alte Friedhof, der mit der Pfarrgründung im Jahre 1740 angelegt und mit der Errichtung des neuen Friedhofes im Jahre 1908 aufgelassen wurde. Der alte wurde über Auftrag Schönerers als Baumschule verwendet, da er nicht unter den Pflug genommen werde sollte.
Georg Heinrich Ritter von Schönerer (* 17. Juli 1842 in Wien; † 14. August 1921 auf Schloss Rosenau) war ein österreichischer Gutsherr und Politiker.
Das einzige Gebäude des alten Friedhofs, das bis heute erhalten ist, ist die Schallenbergsche Grabkapelle.
Es handelt sich um eine gemauerte Kapelle mit einer runden Apsis und einem dem Grundriss angepassten Dach. An der Vorderseite befindet sich eine große rundbogenförmige Öffnung, die mit einem schmiedeeisernen halbhohen Tor verschlossen ist.
Die Kapelle ist die Grabstätte unter anderem für den letzten bedeutenden Vertreter seines Geschlechts Graf Leopold Christoph von Schallenberg.
Der Stammsitz des Geschlechts lag in dem kleinen Ort Sankt Ulrich im Mühlkreis. Erstmals erwähnt wird das Geschlecht unter dem Namen “de sancto Ulrico” im Jahre 1190 in den Urkunden des Stifts Sankt Nikola bei Passau. Ab etwa 1260 nennt sich die Familie (“Heinricus de Schalinberc”) nach einer ehemaligen Burg in der Gemeinde Kleinzell im Mühlkreis “Schallenberg”. Die Stammreihe beginnt im 14. Jahrhundert mit Pilgerim von Schallenberg.
Im Jahre 1636 erhielten die Schallenberger das Freiherrndiplom, das im Jahre 1656 bestätigt wurde, und im Jahre 1666 den Reichsgrafenstand.
Von 1720 bis 1803 befindet sich Schloss Rosenau im Besitz der Familie. Leopold Christoph Graf Schallenberg lässt es nach den Plänen von Barockbaumeister Joseph Munggenast umbauen und gründet eine Freimaurerloge.
Jeweils im Sommer des Jahres 1969 und 1990 wurde die Kapelle renoviert.
Größere Karte anzeigen