Schafhirtenkreuz (48.563598, 15.256029)

Schafhirtenkreuz

Denkmalschutz

 
 

Das Schafhirtenkreuz, einen Kilometer südöstlich von Oberwaltenreith an der Landstraße gelegen, ist ein Marterl, das früher an einem Kreuzungspunkt einer alten Fernstraße mit der von Krems nach Zwettl führenden Hauptstraße stand.


Das Marterl wurde 1748 errichtet. Der Name kommt daher, dass vorher wahrscheinlich dort ein Kreuz stand. Das Mauerwerk des Marterls besteht aus Bruchsteinen und Ziegeln. Auf der Südseite hat es einen barocken Giebel mit einer kleinen Nische, in der eine Büste von Maria mit dem Kinde steht. Hier befindet sich auch der Eingang, eine große Bogenöffnung, mit schmiedeeiserner Tür verschlossen. Das Dach ist mit Ziegeln gedeckt. Innen befindet sich an der Rückwand ein großes gemaltes Bild vom Guten Hirten, das leider nicht sehr gut restauriert wurde. Am unteren Rand des Bildes steht folgende Inschrift: „Im Jahre 1748 hat Johann Georg Meyringer, Schafmeister allhier, diese Station errichten lassen. Renov. 1892 F.P.“ Rechts unten steht ein neueres Datum: „18.-21.6.1947“. Rechts hinten lehnt eine Holzkrücke. Ein gelähmter Schafhirte soll hier Gebetserhörung gefunden und zum Dank dafür diese Krücke zurückgelassen haben.

Dazu gibt es die Sage vom Schafhirtenkreuz:
Vor mehr als hundert Jahren weidete dort in der Umgebung ein alter Mann, der nach einem Unfall an beiden Beinen gelähmt war und sich nur mit Holzkrücken fortbewegen konnte, seine Schafe. Einmal ließ er sich auf den Betschemel vor dem Holzkreuz nieder, lehnte die Krücken zum Kreuz, und so gut es ging, halb sitzend, halb kniend, verrichtete er ein stilles Gebet. Als er damit fertig war, kam es ihm vor, als ob der holzgeschnitzte Heiland sein Haupt vom Kreuz zu ihm herabneigte und zu ihm sagte: „Steh auf, du bist gesund!“ Der Schafhirte vermochte das zuerst nicht zu begreifen. Er wollte nach seinen Krücken langen, um sich beim Aufstehen darauf stützen zu können. Da entglitten sie seinen Händen und fielen zu Boden. Nun war die Not groß, weil sich kein Mensch in der Nähe befand.
Mühsam wälzte sich der Mann vom Schemel hinab, um nach den Krücken zu fassen. Da gab er sich einen Ruck, und siehe, auf einmal konnte er seine Beine wieder bewegen. Langsam zog er sich in die Höhe, und nun stand er seit zwanzig Jahren zum ersten Mal ohne Krücken und ohne fremde Hilfe wieder auf seinen Beinen.
Zum Dank dafür ließ er ein schönes Marterl bauen und seine Krücken, die er ja nun nicht mehr brauchte, dort hineinstellen.

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