Falltorsäule (48.613108, 15.328760)

Falltorsäule (Bild Landesbibliothek Niederösterreich 1937)

 
 

Am Dorfausgang von Brugg nach Döllersheim stand neben einem gemauerten Bildstock eine Falltorsäule.


Die etwa eineinhalb Meter hohe Granitsäule zeigt verschiedene Einmeißelungen. Auf der ersten Seite sind Galgen und Rad und darunter die Jahreszahl 1546 eingehauen. Die benachbarte Seite zeigt die Buchstaben „G.H.“ (Gericht Horn). Auf der Rückseite ist eine undeutliche Figur, die als Garbe (ein Bündel von geschnittenen und gebundenen Getreidehalmen) und damit als Wappenschild der Herren von Buchheim zu Horn, aber auch als Spottmantel mit einer daraus hervorragenden Hand gedeutet werden kann, nebst der Jahreszahl 1546, zu erkennen. Die vierte Seite trägt die Buchstaben „A.H.G.“ (Allentsteiger Hoch Gericht).

Bei diesem Stein handelt es sich keineswegs um einen Folterstein. Es war vielmehr die Grenzmarkierung eines Landgerichts, bei dessen Fallgitter Schwerverbrecher dem Blutgericht überantwortet wurden. Hatte eine Siedlung wie in diesem Fall keine Wehrmauer, wurde eine Falltorsäule errichtet, an die der Beschuldigte bis zu seinem Abtransport gebunden wurde.

Die Säule wurde in das damalige Landesmuseum NÖ. in Wien gebracht, dann verliert sich die Spur.

Bild Landesbibliothek Niederösterreich 1937


Größere Karte anzeigen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert