Südlich von Lengenfeld steht an der Straße nach Stratzing ein gemauerter Bildstock.
Der im Querschnitt rechteckige Bau ist ein mit Ziegeln und Steinen gemauerter Breitpfeiler mit Betonsatteldach, das mit einem Eisenkreuz gekrönt ist. Die bogenförmige Nische ist mit einem schmiedeeisernen Gitter verschlossen.
In der Nische hängt ein Bild, das in der oberen Hälfte das von Engeln gehaltene und gekrönte Gnadenbild des Wallfahrtsortes Maria Langegg zeigt. In der unteren Hälfte wird der Einzug einer Pilgergruppe in die Gnadenkirche gezeigt. Das Bild dürfte 1913 anlässlich der Zweihundertjahrfeier der Pfarrwallfahrt ein älteres ersetzt haben. Die Inschrift lautet: „IN DANKBARER ERINNERUNG AN DIE WALLFAHRT NACH MARIA LANGEGG IM JAHRE 1713 – DIE GEMEINDE LENGENFELD“.
Am 15. September 2006 wird das Bild von der ortsansässigen Künstlerin Melitta Scheutz restauriert.
Das sogenannte Langegger Kreuz wird auch als Urlauberkreuz bezeichnet, da die Lengenfelder zu ihrer Wallfahrt nach Maria Langegg im Dunkelsteiner Wald von hier aufbrechen und wieder bei der Rückkehr empfangen werden.
Wann und von wem der Bildstock errichtet wird, kann nicht in Erfahrung gebracht werden.
Als 1713 die Pest, an der bis dahin viele Einwohner gestorben sind, ein Ende findet, gelobt die Bevölkerung von Lengenfeld, jedes Jahr eine Fußwallfahrt zum Gnadenbild der Mutter Gottes in Langegg (Dunkelsteiner Wald) zu machen (zirka 30 Kilometer). In den 3er Jahren (1903, 1913, …) begleitet die örtliche Blasmusikkapelle die Pilgergruppe. Früher werden die Wallfahrer mit Blumensträußen (‘Buschen’) beim Marterl empfangen, am nächsten Tag bekommt man dafür von den Pilgern Kipferl.
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