Südlich von Walterschlag steht ein Bildbaum.
Auf einer Lärche hängt ein Holzrahmen mit Dach, der einen Bilderrahmen schützt, in dem man das Bildnis Jesus Christus sieht. Darunter steht ein Ausspruch von Roger Schutz: „Auf allen Wegen christlichen Lebens liegt der Schatten des Kreuzes, aber auch das Licht der Ostersonne.“
Roger Louis Schutz-Marsauche, * 12. Mai 1915 in Provence im Kanton Waadt in der Schweiz, † 16. August 2005 in Taizé in Frankreich, Sohn eines Pfarrers der Reformierten Kirche, studiert von 1935 bis 1939 Theologie in Lausanne und Straßburg.
1940 gibt er seine sichere Karriere als Pfarrer auf und fährt mit dem Fahrrad in ein kleines Bergdorf nach Frankreich, das direkt an der Demarkationslinie zwischen dem deutsch besetzten Frankreich und den französischen Truppen des freien Südens liegt: das Dorf Taizé. Er will dort eine Gemeinschaft gründen, die das christliche Ideal der Versöhnung lebt. Er versteckt viele Flüchtlinge, darunter vor allem Juden. Nach Kriegsende kümmert er sich um deutsche Kriegsgefangene. Freunde und Gleichgesinnte, darunter auch Katholiken, schließen sich Roger Schutz an und er entdeckt, dass auch sein Christsein sich erst „im Zusammenfluss mit der katholischen Theologie“ richtig entwickelt.
1949 legen die ersten sieben Brüder ein gemeinsames Gelübde zum überkonfessionellen klösterlichen Leben ab und gründen damit die „Communauté de Taizé „, die „Gemeinschaft“ von Taizé. Die Ordensmitglieder leben nach den „evangelischen Räten“ – Maßstäben, die der Bergpredigt entnommen sind – in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.
1958 beginnt ein intensiver Gedanken- und Meinungsaustausch mit dem Vatikan, 1962 wird Roger Schutz zum 2.Vatikanischen Konzil eingeladen.
1974 treffen sich in Taizé mehr als 40.000 Jugendliche beim Konzil der Jugend.
1974 erhält er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1988 den UNESCO-Preis für Friedenserziehung, 1989 in Aachen den Internationalen Karlspreis.
Nahezu gleichzeitig mit der Eröffnung des Weltjugendtags 2005 wird am Abend des 16. August 2005 Frère Roger, vier Tage vor dem 65-jährigen Jubiläum seiner Ankunft in Taizé, beim Abendgebet in der Versöhnungskirche der Communauté de Taizé von einer psychisch kranken Frau mit drei Messerstichen tödlich verletzt.
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