Bildbaum (48.431015, 14.933037)

Bildbaum

 
 

Östlich von der Wachtelhütte steht im Tal des Buchenbergbaches, der die Grenze zwischen den Katastralgemeinden Kleinpertenschlag und Dietrichsbach bildet, ein Bildbaum.


Unter einem Holzrahmen mit Schrägdach hängt das Bildnis der Füssener Madonna.

Füssener Madonna

Das Original steht in der Pfarrkirche St. Mang in Füssen in Bayern über dem Tabernakel des Ulrichaltars (dem ehemaligen Pfarraltar vor dem Bau der Barockkirche). Es handelt sich um eine der „bemerkenswertesten schwäbischen Madonnen“ des 15. Jahrhunderts, die Füssener Madonna, die noch vom gotischen Hochaltar (1463) stammt.

Der Bildbaum wird im Februar 2021 von Franz Haas erneuert, stand doch bis in die 1970er Jahre das Elternhaus seines Vaters nördlich vom Bildbaum im jetzigen Wald. Das sogenannte „Bucherhaas“ mit der ehemaligen Adresse Dietrichsabch 4 stand im Buchergraben und gehörte zu einer Reihe mehrerer nicht mehr existierenden Häusern die in der Glashüttenzeit entstanden sind. Das Haus war noch bis zum Jahre 1965 bewohnt.

Der ursprüngliche Bildbaum wurde von Johann Haas (*12.12.1856 +05.12.1934) nach einem gut ausgegangenen Unfall bei der Waldarbeit (gebrochener Fuß) errichtet.

Bildbaum
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Zur Geschichte dieser Gegend im verlassenen Tal am Buchenbergbach

1640 wird die südwestlich des Ortes Dietrichsbach gelegene Waldglashütte unter der Bezeichnung Wachtelhütte urkundlich erwähnt.

1711 erwarb der aus der Gegend um Gratzen/Nové Hrady stammende Ferdinand Hauer von Ferdinand Gundacker Freiherr von Dietrichstein auf Arbesbach eine Braugerechtigkeit sowie die Bewilligung zum Betrieb einer Glashütte am Dietrichsbach.

Wachtlhütte

Die Wachtlhütte ist ein hakenförmiger, eingeschossiger Bau mit Glockentürmchen, am Türstock bezeichnet mit 1725. Die ursprüngliche Anlage ist von späteren Zubauten eingeschlossen.

1769 erbaute Tobias Schleicher, Glasmeister daselbst, ein Oratorium, welches vom Consistorium auch Messlicenz erhielt und in dem die etwa 100 Arbeiter der Glashütte und 200 Holzschwemmer der Umgegend bei ungünstiger Witterung an den Sonn- und meisten Festtagen des Jahres die Heilige Messe anhören durften.

1784 wurde die Errichtung einer Localkaplanei in Dietrichsbach nachgesucht, jedoch vergeblich.

1797 wurde die Wachtelhütte wegen Erschöpfung der Holzvorräte stillgelegt, das Anwesen an den Glasmeister Josef Mayer aus Silberberg/Stribrné Huté in Böhmen verkauft. Von Mayer gelangte der Wachtelhof, der weiterhin als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt wurde, in den Besitz seines Schwiegersohnes Veit Pöschl.

1823 ging das Anwesen im Exekutionswege an die Eheleute Josef und Anna Spatzierer.

1830 erwarb Wenzel Wessely den Wachtelhof, der sich noch heute im Besitz seiner Nachfahren befindet.

20. April 1899 – Nach einem Brand wurde der Komplex wieder aufgebaut.

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