Annakapelle (48.517610, 15.076493)

Annakapelle

 
 

Südwestlich von Rappottenstein steht genau an der Katastralgemeindegrenze zu Grünbach die Annakapelle an dem einst viel begangenen Kirchenweg von Kleinnondorf nach Rappottenstein.


Annakapelle

Der im Grundriss rechteckige Bau mit halbrunder Apsis hat ein eternitschindelgedecktes Satteldach. An den Seitenwänden gibt es je ein kleines quadratisches Fenster. Der Giebel der Vorderseite ist mit Holz verkleidet und wird von einem dreieckigen Fenster durchbrochen. Darunter befindet sich eine schmale rundbogenförmige Holztür mit Glasausschnitt, der mit einem schmiedeeisernen Gitter geschützt ist.

Ein Blick in das Innere lohnt sich!


Annakapelle

Mehr davon erfährt man auf der Homepage der Gemeinde Rappottenstein, aus der wir nun zitieren:

Erst im Jahr 1982 kam es zu einer Generalsanierung durch welche die Kapelle das heutige Aussehen erhielt. Die Familie Oberdorfer aus Linz, Zweitwohnsitz in Grötschen und mit der Familie Prozek verwandt, spendete das Kruzifix; vom Gastwirt Ignaz Haider vom Haiderhof, heute Sonnenhof, stammt die Statue der Madonna; die Familie Schöllbauer aus Rappottenstein spendete 2 Bilder. Das Holz für den Dachstuhl gab das Forstamt Rappottenstein, der Fußboden ist eine Spende von Rappottensteiner Geschäftsleuten. Die Tischlerei Steininger, Rappottenstein, fertigte die Eingangstür unentgeltlich an. Das Gitter bei der Eingangstür, von der Firma Haag aus Roiten angefertigt, spendete Frau Neubauer, geborene Prozek. Die Gemeinde unterstützte die Renovierung mit einem Betrag von 10.000,- Schilling. Die Klappsessel holte Herr Prozek vom alten Kino in Schrems. Alle sonstigen Renovierungskosten wurden von der Familie Prozek getragen. Die Weihe der Kapelle nahm Kanonikus Alois Fröhlich, Pfarrer von Rappottenstein, am 25.7.1982 unter großer Beteiligung der Bevölkerung und Mitwirkung der Musikkapelle vor. Auch heute noch gehen mehrere Prozessionen im Jahr zur Annakapelle. Sie erreichen aber nicht im Entferntesten die frühere Bedeutung. Die Kapelle ist recht gepflegt, birgt aber keinerlei Kunstschätze mehr.


Im Frühjahr 2009 wurde die Annkapelle neuerlich von den Besitzern Helga u. Willibald Ertl aus Roiten saniert. Es gab eine Teiltrockenlegung, eine Außenputzerneuerung mit neuer gelber Farbgebung und eine Innenfärbelung. Hierfür waren 180 Arbeitsstunden und 4155,17 Euro erforderlich.

Annakapelle
Annakapelle


Die Annakapelle steht an jener Stelle, an der sich bis 1820 eine kleine Statue der Heiligen Anna befand. Bei dieser Statue will eine Frau Lichtenwallner aus Kleinnondorf, die dort oft für ihr krankes Kind betete, eine Lichterscheinung bemerkt haben (Die Familie Lichtenwallner wohnte in Kleinnondorf in dem Althaus gegenüber dem Anwesen der Familie Bisich, der dieses Gebäude heute gehört). Die Berichte über diese Erscheinung nahm der Rappottensteiner Töpfer Georg Haslinger, der 1835 im Alter von 71 Jahren starb, zum Anlass, auf dem Grundstück, das ihm gehörte, eine Kapelle zu errichten. Die Annakapelle wurde also um 1820 erbaut.

Annakapelle
Annakapelle
Annakapelle
Annakapelle


Laut Kunsttopographie bestand sie aus Bruchsteinen, war weiß gefärbelt, rechteckig, mit halbrundem Abschluss, hatte im Osten eine Giebelwand mit Tür, darüber eine kleine Rundbogennische, im Norden und Süden je ein rechteckiges Fenster und ein abgewalmtes Satteldach. Bis auf wenige Kleinigkeiten sieht die Annakapelle auch heute noch so aus. Statt der Rundbogennische befindet sich über der Tür heute ein dreieckiges Fenster. Die Holzdecke im Inneren ist gewölbt. Der Bau hat – ohne Berücksichtigung der Rundung – eine Länge von 5,30 m und eine Breite von 4,20 m. An Kunstgegenständen sind in der einst reich ausgestatteten Kapelle nur mehr ein Kruzifix und eine Marienstatue, beide aus Holz, vorhanden.

Wer weiß heute noch, dass zu dieser Kapelle einmal bis zu 2000 Wallfahrer pro Jahr kamen?


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