Eisenkreuz (48.605030, 14.957349)

Eisenkreuz

 
 

Nordöstlich von Böhmsdorf, an der Straße nach Wurmbrand, steht ein Eisenkreuz auf einem hohen Steinsockel.


Eisenkreuz

Auf einer schlanken runden Steinsäule liegt ein würfelförmiger Stein, der unten in eine Kreisform übergeht und das Kreuz trägt. Auf einer Blechtafel auf dem Kreuz steht: „Gelobt sei Jesus Christus“.

Jahreszahlen oder sonstige Hinweise sind nicht vorhanden.

Die älteren Bewohner von Böhmsdorf nennen es auch „Richterkreuz“.


Eisenkreuz
Eisenkreuz


Die mündliche Überlieferung besagt, dass bis in das 18.Jahrhundert jene Person im Dorf, die man heute Ortsvorstand nennt, der Richter des Dorfes war. Eine Legende erzählt in Bezug auf dieses Richterkreuz folgendes:
Im Laufe der letzten Tage eines Jahres gab es in Wurmbrand ein Begräbnis. Nach der Beerdigungsfeier gab es auch damals schon einen bescheidenen, sogenannten Leichentrunk für die Leichenbegleiter.
Wie heute, gab es auch damals einige Männer, die nicht wie alle übrigen bald das Gasthaus wieder verließen, sondern eben noch länger sitzen blieben. Es war bitter kalt und viel Schnee. Bei den sogenannten „Hockenbleibern“ befand sich auch der Ortsrichter Bitzinger, der damals der Inhaber des heutigen Schlagbauernhauses war.
Als sich nun doch der Richter mit den letzten Gasthausbesuchern auf den Heimweg machte, war er allein in Richtung Böhmsdorf und es war bereits Nacht. Bald verlor der arme Mann die Orientierung und kam vollständig vom Weg ab. Er irrte in den sogenannten „Marktlüssen“ (Äcker) voll Angst herum. Ermüdet und vollständig erschöpft, ließ er sich wahrscheinlich nieder und erfror in den Feldern.
Wahrscheinlich ist er schon auf allen „Vieren“ gekrochen, da man auf seinen Händen angefrorene Schneeballen fand, als die Bewohner am anderen Tag den Richter tot und steifgefroren auf einer Steintrage (zwei Stangen mit Bretterboden verbunden) in das Dorf brachten.
Die Leute trugen den toten Richter in einen Viehstall, um ihn auftauen zu lassen und erst dann wurde er in seinem Hause aufgebahrt.
Zur Erinnerung an den strengen und doch menschenfreundlichen Ortsrichter, der so ein trauriges Ende nahm, wurde das „Richterkreuz“ auf der Straßenkreuzungsanhöhe errichtet.
Man möge dieses religiöse Denkmal immer in Stand halten.


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