Dreifaltigkeitssäule (48.658900, 15.312900)

Dreifaltigkeitssäule

 
 

Von 1790 bis zum Jahre 1938 stand nördlich von Schlagles an der Straße nach Allentsteig ein Dreifaltigkeitspfeiler aus Sandstein. Danach verliert sich die Spur über den Verbleib.


Dreifaltigkeitssäule

1790 wurden zwei Grabsteine des aufgelassenen Allentsteiger Friedhofs in Schlagles als Bildstöcke aufgestellt. Einer davon ist diese Dreifaltigkeitsdarstellung.

Auf einem profilierten, prismatischen Sockel mit schmaler Platte erhebt sich ein rechteckiger Pfeiler, aus dem die Dreifaltigkeitsdarstellung plastisch herausgearbeitet ist. Gott Vater hält den Gekreuzigten vor sich. Darunter erkennt man im Relief die Taube sowie Maria und Josef mit dem Jesuskind. Ein altes eisernes Dach schützte den Bildstock.

An der Rückseite konnte man folgende Inschrift lesen: „Alhier ruehet die ehrpahre frau Maria Theresia Laidmezerin purrgerl. Schuemacherin und Gastgebin alhier, ist gestorben den 17. Marzij 1704 ihres alters 26. jahr.“

Das Datum am Sockel 1790 bezieht sich nur auf die Aufstellung in Schlagles.

Von diesem Bildstock existiert noch ein Foto in der „Alten Heimat“ (1942), S. 43.

Dreifaltigkeitssäule
Dreifaltigkeitssäule

Dreifaltigkeitssäule

Das Denkmal wird in der Zeit zwischen 1925 und 1932 als Aquarell festgehalten.

Aquarell, 155 x 130 mm. Bezeichnet: In Schlagles.

Mehr dazu unter „Kleindenkmäler im Postkartenformat“.



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Zur Geschichte des Ortes SCHLAGLES

In dem Tauschvertrag zwischen dem Bischof Konrad von Passau und Heinrich von Kameck wird ein Ort „Swiblen“ genannt (Monumenta boica XXIX, 2, S. 322); doch ist wenig wahrscheinlich, dass damit (durch Textkorrumpierung) Schlagles gemeint ist.
1273 schenkt Agnes von Traun dem Kloster Zwettl eine Besitzung in „Engeleins“ (Fontes 2, 1J1428; LINK, Annalen I 399).
1287 tauschen die Klöster Alienburg und Zwettl eine Besitzung in Schlagles (Fontes III 3.28). Um 1311 habe das Kloster Zwettl in Slegleins 5 Lehen und einen Hof mit 2 Lehen (Fontes 2, IIJ 517). Seit dem 14. Jahrhundert hatten die Besitzer von Groß-Poppen hier ein Zehent. Die Herrschaft Poppen besaß in Schlagles einen befestigten Edelsitz, den sogenannten Pernstorferhof, den ein Pernstorfer von Poppen am Anfang des 14. Jahrhunderterts an Stelle eines dem Kloster Zwettl gehörigen Hofes mit 2 Lehen erbaut hatte (Fontes 2, IJI 517).
1569 belehnte der Abt Laurenz von Zwettl den Christof und Leonhard Neuhofer auf Poppen mit dem Hofe, 1595 den Hans Hauff von Steinach auf Poppen. Auch die folgenden Besitzer des Pernstorferhofes wurden vom Kloster Zwettl mit dem Hofe belehnt. 1652 verkaufte Heinrich Siegmund von Isem auf Poppen den „Pernstorffer Freihof und Edelsitz zu Schlagles“ an seinen Schwager Ernst von Pettschach um 1500.
1665 wurde der Hof neu gebaut. Er hatte eine Wohnung mit 2 Gaden, im Erdgeschosse 2 gewölbte Zimmer, eine große Stube, Vorhaus, Küche, im Oberstock eine schöne Stiege, Vorhaus und 3 Stuben mit Stuckatur.
1670 kaufte Joachim Freiherr von Windhag den Hof, nachdem er ihn aus der Lehenschaft des Klosters Zwettl gelöst hatte. Er kam dann zum Stiftungsfonds der gräflich Windhagschen Stipendienstiftung.
1795 wurde er an den Bauern Josef Kipp verkauft, die Gründe wurden 1796 den 15 Hausbesitzern von Schlagles käuflich überlassen.
1843 wurde der Oberstock abgetragen, sodass sich das Haus nicht mehr von einem gewöhnlichen Bauernhause unterscheidet (PLESSER in Bl. f. Landesk. N. F. XXX, 1896, S. 102-104).

Schlagles
Schlagles

Ausgesiedelt bis zum 5. August 1938 (25 Häuser)

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