Annamarterl (48.570651, 15.160393)

Annamarterl

 
 

Gegenüber des Hauses Böhmhöf Nr.6 steht seit dem Jahre 2005 ein neues Marterl.


In der Ortschaft gab es kein öffentliches, religiöses Denk- und Mahnmal und daher errichteten die Ortsbewohner in Rücksprache mit der Pfarre Zwettl-Stadt im Jahre 2005 ein neues Marterl. Am Sonntag, 24. Juli 2005, fand die Weihe des neuerrichteten Marterls zu Ehren der Heiligen Mutter Anna statt.

Die Bauausführungen wurden zum größten Teil von den Ortsbewohnern selbst durchgeführt. Es handelt sich um einen quadratischen Bau mit Giebeldach. Im hinteren Teil, der so entstandenen Kapelle, befindet sich eine Nische mit schönem Eisengitter. Im Inneren dieser Nische befindet sich eine Statue der Mutter Anna mit einem Mädchen. Davor entstand eine Art Vorraum, der individuell, scheinbar von mehreren Personen, gestaltet wurde. So findet man neben einer Bilderserie unter dem Dachstuhl fünf Glocken aus Ton.

Annamarterl
Annamarterl


Die Heilige Anna ist die Mutter Marias und damit Großmutter Jesu. Viele Kirchen im In- und Ausland sind nach ihr benannt. Ihr Gedenktag – und der ihres Ehemannes Joachim – ist der 26. Juli.

Der Name Anna kommt aus dem Hebräischen und bedeutet “Jahwe hat sich erbarmt”. Er steht für Liebe, Gnade, Anmut. Das Neue Testament berichtet nichts über Anna und ihren Mann Joachim. Namentlich erwähnt werden die Großeltern Jesu zum ersten Mal im so genannten Protoevangelium des Jakobus, einer apokryphen Schrift. Es erzählt folgende Legende: Anna und Joachim sehnen sich viele Jahre vergeblich nach einem Kind. Immer wieder bitten sie Gott darum. Nach langen Jahren endlosen Wartens erscheint Joachim in der Wüste ein Engel und verkündet ihm die Geburt einer Tochter. Auch seine Ehefrau Anna erlebt eine Engelerscheinung und die Verheißung eines von Gott auserwählten Kindes. Anna und Joachim sprechen über die gemeinsame Vision. Nach neun Monaten kommt ein Mädchen zur Welt. Die Eltern nennen es Maria.


Gemeindenachrichten Zwettl 4/2005

Auf Einladung der Böhmhöfer Bevölkerung, die diesen Anlass mit einem Dorffest verband, nahmen zahlreiche Gäste an der Segnungsfeier teil. In seiner Ansprache bezeichnete Stadtpfarrer Kaiser die sakralen Kleindenkmäler als „Haltestellen, die den Alltag heiligen und zur Besinnung einladen“.

In seiner Funktion als „Baumanager“ und Koordinator der Errichtungsarbeiten schilderte Peter Haider die Entstehung des Marterls, das innerhalb des vergangenen Dreivierteljahres errichtet wurde. Peter Haider dankte vor allem Stadtpfarrer Kaiser sowie den Mitorganisatorinnen Rosa Semper und Hermine Schrabauer.

Das Grundstück, auf dem sich das neu errichtete Marterl befindet, wurde von Hermine Schrabauer zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Dank galt den fleißigen Helferinnen und Helfern mit Ortsvorsteher Rudolf Böhm an der Spitze, aber auch Erich und Martin Schrabauer, Leopold und Franz Haider, der Stadtgemeinde Zwettl für die Übernahme der Materialkosten, Gärtnermeister Helmut Hahn für die kostenlose Herstellung der Blumenanlagen und nicht zuletzt der Bevölkerung von Böhmhöf für die Spenden. Die etwa hundert Jahre alte und über einen Meter hohe Holzstatue der Heiligen Anna stammt aus der Zwettler Stadtpfarrkirche. Sie wurde vom Restauratorenehepaar Engelbert und Gertrude Freudenschuß neu gefasst. Bürgermeister Herbert Prinz, der mit mehreren Stadt- und Gemeinderäten an der Einweihung teilnahm, gratulierte der Bevölkerung von Böhmhöf zu diesem „gelungenen Werk“ und sprach die Hoffnung aus, dass das Marterl die Menschen „zusammenführen und zusammenhalten möge.“

Das Orgelspiel von Helga, David und Nicola Göls sowie ein von Renate Nöbauer vorgetragenes Gebet zur Heiligen Anna trugen zur harmonischen Abrundung dieser stimmungsvollen Feier bei.


Größere Karte anzeigen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert